Der Sinuslift ist ein chirurgisches Verfahren zum Knochenaufbau im Oberkiefer, bei dem die Kieferhöhlenschleimhaut angehoben wird, um Platz für Knochenersatzmaterial zu schaffen und die Stabilität eines Zahnimplantats zu gewährleisten.
Ursachen
- Unzureichende Knochenhöhe für Implantate
Symptome
- Keine direkten Beschwerden
Diagnose
- 3D-Röntgenaufnahmen (DVT)
Behandlungsmöglichkeiten
Je nach individuellem Kieferknochenangebot gibt es zwei Haupttechniken: den internen Sinuslift und den lateralen Sinuslift.
1. Interner Sinuslift – Die minimalinvasive Methode
Der interne Sinuslift ist eine besonders schonende Technik und wird angewendet, wenn nur eine geringe Knochenhöhe (ca. 5–8 mm) fehlt. Dabei erfolgt der Zugang zur Kieferhöhle direkt über das Bohrloch des Implantats.
Ablauf des Eingriffs:
- Der Kieferchirurg bohrt eine kleine Öffnung an der geplanten Implantationsstelle.
- Mit speziellen Instrumenten wird die Kieferhöhlenschleimhaut (Schneider’sche Membran) vorsichtig nach oben gedrückt.
- Eine kleine Menge Knochenersatzmaterial wird unter die angehobene Membran eingefügt.
- Anschließend wird das Zahnimplantat sofort eingesetzt und heilt im neu gebildeten Knochen ein.
Vorteile:
✔ Minimalinvasiver Eingriff mit geringerem Trauma
✔ Kürzere Heilungszeit
✔ Kein zusätzlicher Schnitt im Zahnfleisch erforderlich
✔ Oft kann das Implantat direkt gesetzt werden
Nachteile:
✘ Nicht geeignet bei starkem Knochenschwund
✘ Begrenzte Menge an Knochenaufbau möglich
2. Lateraler Sinuslift – Die klassische Methode für größere Knochenaufbauten
Wenn die vorhandene Knochenhöhe im Oberkiefer weniger als 5 mm beträgt, ist der laterale Sinuslift erforderlich. Diese Technik erlaubt eine größere Menge an Knochenaufbau, um eine stabile Basis für das Implantat zu schaffen.
Ablauf des Eingriffs:
- Der Kieferchirurg legt über einen kleinen seitlichen Zugang in der Kieferhöhlenwand eine Öffnung frei.
- Die Kieferhöhlenschleimhaut wird vorsichtig von der Knochenwand abgelöst und nach oben angehoben.
- Der entstandene Hohlraum wird mit Knochenersatzmaterial oder körpereigenem Knochen aufgefüllt.
- Die Öffnung wird mit einer Membran abgedeckt und das Gewebe vernäht.
- Nach einer Heilungszeit von 4–6 Monaten kann das Zahnimplantat gesetzt werden.
Vorteile:
✔ Ermöglicht größere Knochenaufbauten
✔ Auch für Patienten mit starkem Knochenschwund geeignet
✔ Hohe Erfolgsrate bei stabilen Implantaten
Nachteile:
✘ Aufwendigerer chirurgischer Eingriff
✘ Längere Heilungszeit
✘ In einigen Fällen kann das Implantat erst nach der Einheilung gesetzt werden
Zusammenfassung:
- Interner Sinuslift: Minimalinvasiv, geeignet bei geringem Knochenschwund, meist sofortige Implantation möglich.
- Lateraler Sinuslift: Erforderlich bei starkem Knochenschwund, größere Knochenmengen können aufgebaut werden, längere Heilungszeit.
Mit diesen Verfahren sorgt die moderne Kieferchirurgie dafür, dass auch Patienten mit Knochenverlust im Oberkiefer langfristig stabile Zahnimplantate erhalten können.
Rolle des Kieferchirurgen
Der Kieferchirurg entscheidet anhand von 3D-Röntgenaufnahmen (DVT), welche Sinuslift-Technik die beste für den Patienten ist. Er führt den Eingriff präzise durch und überwacht die Heilung, um eine sichere Basis für das Zahnimplantat zu gewährleisten.