Dysgnathien sind Fehlstellungen der Kiefer, die sowohl die Ästhetik als auch die Funktion des Kauapparates beeinträchtigen können. Diese Fehlstellungen können den Oberkiefer, den Unterkiefer oder beide Kiefer betreffen und haben vielfältige Auswirkungen auf das Aussehen, die Zahngesundheit und die allgemeine Lebensqualität.
Ursachen:
Die Ursachen von Dysgnathien sind vielfältig. Sie können genetisch bedingt sein oder durch ungünstige Wachstumsmuster, frühzeitigen Milchzahnverlust, anhaltende Mundatmung, bestimmte Gewohnheiten wie Daumenlutschen oder eine Kombination dieser Faktoren entstehen. Auch Unfälle oder Krankheiten können zu Dysgnathien führen.
Symptome:
Zu den Symptomen einer Dysgnathie gehören sichtbare Unregelmäßigkeiten in der Ausrichtung der Kiefer, Schwierigkeiten beim Kauen und Beißen, Sprachprobleme, chronische Kieferschmerzen und in einigen Fällen auch Atemprobleme. Ästhetisch kann eine Dysgnathie das Gesichtsprofil verändern und zu einem unausgewogenen Erscheinungsbild führen.
Diagnose:
Die Diagnose einer Dysgnathie erfolgt in der Regel durch den (Schul-)Zahnarzt oder Kieferorthopäden. Eine sorgfältige klinische Untersuchung, ergänzt durch bildgebende Verfahren wie Fernröntgen und digitale Volumentomographie (DVT). Eine genaue Analyse der Kieferrelation, der Zahnstellung, der oberen Atemwege und der Gesichtsästhetik ist dabei entscheidend. Das frühzeitige Erkennen einer Dysgnathie erhöht die Chance, dass die Behandlungskosten von der Invaliden-Versicherung übernommen werden könnten.
Behandlung:
Die Behandlung einer Dysgnathie hängt vom Schweregrad und der Art der Fehlstellung ab. Immer wieder ist eine Kombination aus kieferorthopädischer Behandlung und chirurgischer Korrektur erforderlich . Die Kieferorthopädie bereitet die chirurgische Korrektur vor, indem sie die Zähne in eine optimale Position bringt. Anschließend werden die Kiefer chirurgisch repositioniert, um eine optimale funktionelle und ästhetische Verbesserung zu erzielen.
Die Rolle des Kieferchirurgen:
Der Kieferchirurg spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Dysgnathien. Sie führen nicht nur die chirurgischen Eingriffe durch, sondern sind auch maßgeblich an der Planung und Nachsorge beteiligt. Eine enge Zusammenarbeit mit Kieferorthopäden ist für ein optimales Behandlungsergebnis unerlässlich.
Dysgnathien können erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit, Funktion und Ästhetik des Kauapparates haben. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Korrektur und Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.
