Ein tiefer Biss, auch tiefer Überbiss genannt, ist eine Zahnfehlstellung, bei der die oberen Frontzähne die unteren Frontzähne ungewöhnlich stark überlappen. Bei einem normalen Biss bedecken die oberen Frontzähne etwa ein Drittel der unteren Frontzähne, bei einem tiefen Biss ist die Überlappung wesentlich größer.
Ursachen:
Die Ursachen für einen tiefen Biss können vielfältig sein. Häufig liegt eine genetische Veranlagung vor, aber auch Faktoren wie das Zahnwachstumsmuster, der Verlust von Backenzähnen, der zu einer Überbelastung der Frontzähne führt, oder bestimmte Mundgewohnheiten in der Kindheit können dazu beitragen.
Folgen:
Ein tiefer Biss kann verschiedene Probleme verursachen. Er kann zu einer erhöhten Abnutzung der Zähne führen, insbesondere der Frontzähne, was mit der Zeit zu Schäden am Zahnhalteapparat, Zahnschmelz und anderen Zahnproblemen führen kann. Außerdem kann es zu Kiefergelenkschmerzen und Schwierigkeiten beim Beißen und Kauen kommen.
Diagnose und Behandlung:
Die Diagnose eines Überbisses erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung, die durch Röntgenaufnahmen ergänzt wird. Die Behandlung richtet sich nach dem Alter des Patienten und dem Schweregrad der Fehlstellung. In vielen Fällen erfolgt eine kieferorthopädische Behandlung mit Zahnspangen oder speziellen Apparaturen. In ausgeprägten Fällen oder in Kombination mit schwergradigen funktionellen Störungen (z.B. obstruktive Schlafapnoe) kann eine kieferchirurgische Korrektur notwendig sein.
Ziel der Behandlung von tiefem Biss ist es, das richtige Verhältnis zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers wiederherzustellen, die Abnutzung des Gebisses zu verringern und die Kieferfunktion zu verbessern. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um Langzeitschäden zu vermeiden und eine optimale Funktion und Ästhetik zu gewährleisten.