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Wie entstehen Kieferknochen-Entzündungen?

Bakterien, Diabetes oder Medikamente als mögliche Auslöser

Entzündungen des Kieferknochens, auch als Osteomyelitis bekannt, sind eine ernste Angelegenheit, die sorgfältige Aufmerksamkeit erfordert. Diese Bedingung ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch die strukturelle Integrität des Kiefers beeinträchtigen und langfristige Folgen für die Mundgesundheit haben.

Bakterielle Infektionen

Eine Kieferknochenentzündung entsteht häufig durch die Ausbreitung bakterieller Infektionen von den Zähnen oder dem Zahnfleisch. Dies kann durch vernachlässigte Karies oder unbehandelte Parodontitis geschehen, wobei die Bakterien über das Wurzelkanalsystem oder Zahnfleischtaschen in den Knochen gelangen. Auch Traumata, wie Gesichtsverletzungen, können Kieferknochenbrüche verursachen, die eine bakterielle Invasion begünstigen.

Bestrahlung, Diabetes oder Medikamente als Verstärker

Bestimmte systemische Zustände, wie Diabetes und Osteoporose, können das Risiko einer Kieferknochenentzündung erhöhen. Ebenso sind onkologische Patienten, insbesondere diejenigen, die eine Bestrahlung oder medikamentöse antiresorptive Therapie erhalten, anfällig für diese Art von Infektionen. Auch Chemotherapeutika können das Immunsystem schwächen und den Mund anfälliger für Infektionen machen, was die Gefahr einer Osteomyelitis erhöht. Die Nebenwirkungen einiger Medikamente, einschliesslich Mundtrockenheit und Veränderungen der Mundflora, können ebenfalls zu einem erhöhten Risiko beitragen.

Die Rolle der Chirurgie

Ist die Entzündung einmal diagnostiziert, ist eine umgehende Behandlung entscheidend. In manchen Fällen können Wundbehandlungen und Antibiotika ausreichen, in anderen ist zusätzlich ein kieferchirurgischer Eingriff notwendig, um entzündetes Gewebe zu entfernen und eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Die chirurgische Strategie muss individuell angepasst werden, um sowohl die Infektion zu bekämpfen als auch die Struktur des Kiefers zu erhalten.

Präventive Massnahmen sind für alle Patienten entscheidend, besonders aber für diejenigen, die ein erhöhtes Risiko für Kieferknochenentzündungen tragen. Regelmässige zahnmedizinische Untersuchungen und eine gute Mundhygiene sind unerlässlich. Für Tumorpatienten ist es wichtig, während und nach der onkologischen Behandlung in enger Abstimmung mit dem Kieferchirurgen zu bleiben, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu therapieren.

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