Bruxismus, oft umgangssprachlich als Zähneknirschen bezeichnet, ist eine Erkrankung, bei der Personen unbewusst ihre Zähne aufeinander pressen oder reiben. Dieses Verhalten kann sowohl im Schlaf als auch im Wachzustand auftreten und hat verschiedene Auswirkungen auf die Mundgesundheit sowie potenzielle systemische Auswirkungen.
Ursachen:
Die genauen Ursachen von Bruxismus sind vielfältig und können psychologischer Natur sein, wie Stress und Angst, oder physiologischer Natur, wie Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers. Auch bestimmte Medikamente oder Substanzen wie Koffein und Alkohol können Bruxismus begünstigen.
Symptome und Folgen:
Häufige Symptome sind abgenutzte Zähne, Schmerzen im Kieferbereich, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, insbesondere nach dem Aufwachen, sowie eine erhöhte Empfindlichkeit der Zähne. Bei anhaltendem Bruxismus können langfristige Schäden wie Zahnfrakturen, Erkrankungen des Zahnhalteapparates oder sogar Veränderungen in der Kieferstruktur entstehen.
Diagnose:
Die Diagnose von Bruxismus erfolgt in der Regel durch eine sorgfältige Anamnese und klinische Untersuchung. Zahnärzte und Kieferchirurgen achten auf muskuläre Verspannungen, typische Abnutzungserscheinungen der Zähne sowie der Kiefergelenke und können zusätzliche diagnostische Verfahren wie Röntgenbilder oder spezielle Schlafstudien zur genaueren Beurteilung heranziehen.
Behandlung:
Die Behandlung von Bruxismus zielt darauf ab, Knirschen und Pressen abzugewöhnen, die Symptome zu lindern und weiteren Schäden vorzubeugen. Häufig werden dazu spezielle Zahnschienen eingesetzt, die meistens nachts, aber auch tagsüber getragen werden, um die Zähne zu schützen, die Kiefergelenke zu entlasten und die Muskulatur zu entspannen. Zusätzlich können physiotherapeutische Übungen, Stressmanagement-Techniken und in einigen Fällen auch Medikamente empfohlen werden.
Prävention und Management:
Neben der direkten Behandlung ist es wichtig, mögliche auslösende Faktoren zu identifizieren und zu adressieren. Dies kann die Anpassung des Lebensstils, die Reduzierung von Stress oder die Behandlung von Kieferfehlstellungen beinhalten. Eine regelmäßige zahnärztliche Kontrolle ist ebenfalls essenziell, um frühzeitig Anzeichen von Bruxismus zu erkennen und entsprechend zu reagieren.