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Was haben meine Kieferbeschwerden mit Migräne zu tun?

Kiefergelenksbeschwerden und Migräne: ein häufiger Zusammenhang

In der kieferchirurgischen Praxis stösst man immer wieder auf ein Phänomen, das auch in der Wissenschaft zunehmend Beachtung findet: den engen Zusammenhang zwischen Kiefergelenksbeschwerden und Migräne. Dieser wurzelt in der Anatomie unseres Kauapparates, in dem das Kiefergelenk in ein komplexes Netzwerk von Muskeln und Nerven eingebettet ist. Insbesondere bei Fehlbelastungen oder Funktionsstörungen kann dieses Gelenk zur Quelle von Kopfschmerzen und Migräne werden.

Schlafbruxismus erhöht das Migränerisiko

Bruxismus, das unbewusste Knirschen und Pressen mit den Zähnen (sowohl im Schlaf als auch im Wachzustand), führt zu einer enormen Belastung der Kaumuskulatur. Verschiedene wissenschaftliche Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass Schlafbruxismus das Risiko für Kopfschmerzen und chronische Migräne signifikant erhöhen kann.

Wenn jemand unter Bruxismus leidet, also unbewusst mit den Zähnen knirscht oder den Kiefer fest zusammenpresst, kann dies spezielle Punkte in den Kiefer-, Nacken- und Schultermuskeln übermässig beanspruchen. Diese Punkte, die so genannten Triggerpunkte, sind besonders empfindliche Stellen in den Muskeln, die Schmerzen auslösen können, wenn sie gereizt werden. Durch das ständige Druckausüben beim Zähneknirschen können diese Triggerpunkte «aktiviert» oder gereizt werden, was wiederum einen Prozess im Körper in Gang setzt, den man als Sensibilisierung bezeichnet: Dabei wird das Schmerzempfinden verstärkt, was bedeutet, dass selbst ein leichter Druck oder eine sonst harmlose Berührung als schmerzhaft empfunden werden kann.

Bei der Behandlung dieser komplexen Beschwerden ist eine genaue Diagnose entscheidend. Zahnschienen, Physiotherapie, Medikamente und Änderungen im Lebensstil, insbesondere im Hinblick auf Stressreduktion und Entspannungstechniken, spielen eine wichtige Rolle in der Therapie. In jedem Fall eröffnet die Erkenntnis, dass Kiefergelenksbeschwerden und Migräne oft Hand in Hand gehen, neue Wege in der Behandlung beider Erkrankungen.

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