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Kann man Schnarchen operieren?

Chirurgische Interventionen gegen das nächtliche Geräusch
Es gibt verschiedene chirurgische Verfahren, um die Ursachen des Schnarchens zu beheben und dadurch die Lebensqualität der Patient:innen nachhaltig zu verbessern. In diesem Artikel beleuchten wir drei operative Ansätze: Verbesserung der Nasenatmung, Zungenschrittmacher und Kieferosteotomien. Ob eine OP tatsächlich der richtige Weg ist, muss im Einzelfall durch eine gründliche Untersuchung abgeklärt werden.

Natürlich kann man Schnarchen operieren, und als Kieferchirurg stehe ich oft an vorderster Front, wenn es darum geht, diese Optionen zu evaluieren und umzusetzen. Die operative Behandlung des Schnarchens kann für Patienten, die unter Schlafapnoe leiden oder deren Lebensqualität durch das Schnarchen erheblich beeinträchtigt wird, eine gute Lösung sein. In unserer Poliklinik kommen drei spezifische Verfahren zum Einsatz, die ich hiermit gerne erläutere: Verbesserung der Nasenatmung, Zungenschrittmacher-Operation und Kieferosteotomie.

Eingriffe zur Verbesserung der Nasenatmung: Die nasalen Atemwege können durch eine Vielzahl von strukturellen Problemen beeinträchtigt sein, etwa eine verkrümmte Nasenscheidewand (Septumdeviation) oder vergrösserte Nasenmuscheln. Chirurgische Eingriffe wie die Septumplastik oder die Verkleinerung der Nasenmuscheln (Conchoplastik), können die Nasenatmung verbessern und so das Schnarchen reduzieren. Diese Operationen können in der Regel ambulant durchgeführt werden und sind weniger invasiv.

Zungenschrittmacher: Bei der Einsetzung eines Zungenschrittmachers, üblicherweise in Vollnarkose, platziert der Chirurg ein kompaktes Gerät unter die Haut im Bereich des Brustkorbs und verbindet es über ein dünnes Kabel mit den für die Zungenkontrolle zuständigen Nerven. Im Verlauf dieses chirurgischen Eingriffs werden spezielle Elektroden an diesem Nerv befestigt, welche bei Betätigung des Schrittmachers leichte elektrische Impulse aussenden, um die Zunge zu bewegen und während des Schlafs die Luftwege offen zu halten.

Kieferosteotomie: Besonders wenn das Schnarchen durch eine unzureichende Kieferanatomie verursacht wird, kann eine Kieferosteotomie der beste Weg sein. Dieser Eingriff umfasst das chirurgische Schneiden und Neupositionieren der Kieferknochen, um die Atemwege zu erweitern. Unterschieden wird zwischen die Unterkiefer-Osteotomie und der maxillomandibulären Osteotomie. Diese Verfahren erfordern eine umfassende präoperative Planung, eine Vollnarkose und eine postoperative Überwachung, haben aber schon vielen Patienten nach jahrelangem Leiden die Lebensqualität wieder zurückgegeben.

Es ist mir wichtig zu betonen, dass nicht jeder Patient für eine chirurgische Behandlung des Schnarchens geeignet ist. Eine gründliche Untersuchung und Diagnose sind unerlässlich, um die Ursache des Schnarchens zu bestimmen und die beste Behandlungsoption auszuwählen. In einigen Fällen können auch Verhaltensänderungen oder Zahnschienen genügen, um die Situation des Patienten zu verbessern.

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